Das Bubenreuther Colloquium ist seit 1984 eine feste öffentliche Veranstaltung der Burschenschaft der Bubenreuther. Es findet zumeist Ende Januar/Anfang Februar auf dem Bubenreuther Haus in Erlangen statt. Namenhafte Redner und Experten diskutieren hier unter einem Thema einen Vormittag lang mit Studenten und Interessierten. Wohl kaum eine andere Verbindung hat eine solche Einrichtung, in der sich junge und alte Bubenreuther in der breiten Öffentlichkeit zugänglichen Vorträgen zu Fragen der politischen Situation unseres Landes und Europa informieren.
Die Burschenschaft der Bubenreuther hofft, Sie - durch die Berichte angeregt - auch einmal persönlich zu einem Gedankenaustausch auf dem Bubenreuther Haus in Erlangen begrüßen zu dürfen.
38. Bubenreuther Colloquium
Referent: Klaus Holetschek, CSU-Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag, Staatsminister a.D., MdL
Thema:
Christine Lieberknecht, Thüringer Ministerpräsidentin a.D.
Prof. Dr. Elke Hertig, Professur für Regionalen Klimawandel und Gesundheit, Medizinische Fakultät der Universität Augsburg
Dr. med. Henning Thiele, Betriebsarzt BASF
Walter Reinthaler, Richter am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof i.R.
Alexander Jungkunz, Chefredakteur der Nürnberger Nachrichten
Das 32. Bubenreuther Colloquium stand unter dem Thema: „Hat die Demokratie ihre Strahlkraft verloren?“ Über dieses Thema referierte Prof. Dr. Heinrich Oberreuter, welcher emeritierter Professor für Politikwissenschaften an der Universität Passau und langjähriger Direktor der Akademie für Politische Bildung Tutzing ist. Sein Vortrag begann mit der Beantwortung dieser Frage: „Nach meiner Kenntnis ist das sofort; unverzüglich“ und erklärte seine Meinung zu diesem Thema. Für ihn ist klar, es braucht eine neue Strömung. Diese sieht er im „aufgeklärten Patriotismus“.
Dr. Arnulf Baumann, Direktor des Diakonisches Werkes Wolfsburg e.V.
Prof. Dr. Georg Seiderer, Professor für Neuere Bayerische und Fränkische Landesgeschichte und Volkskunde an der FAU
Beim 30. Bubenreuther Colloquium referierte Rainer Eppelmann, ehemaliger Minister für Abrüstung und Verteidigung im Kabinett Lothar de Maizière, zum Thema „Die Einheit Deutschlands als europäisches Friedensprojekt – Was wir aus der Geschichte lernen müssen!“. Dabei gab er interessante Einblicke in das Leben und Denken der Menschen in der DDR. Gleichzeitig bemühte sich Eppelmann darum, die Situation, in der sich die DDR-Bürger befanden, und deren Lebensgefühl nachvollziehbar zu machen. Mit Blick auf heute sagte Eppelmann, dass jeder Einsatz für Demokratie und Freiheit ohne jeden Zweifel wertvoll sei – aber auch erforderlich, denn selbstverständlich seien diese vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte nicht. Er ermunterte die Anwesenden und insbesondere die jüngere Generation, Zivilcourage zu zeigen und sich zu engagieren.
Das 29. Bubenreuther Colloquium am 09.04.2016 stand unter dem Thema "Herausforderung Islamismus". Hauptreferent war Prof. Dr. Mathias Rohe, Jurist, studierter Islamwissenschaftler und gefragter Experte für Islamisches Recht. Er leitet das Erlanger Zentrum für Recht und Islam in Europa. Diese europaweit einmalige Einrichtung beschäftigt sich mit dem Islam in allen seinen rechtlichen Facetten und den damit verbundenen Konflikten und Konsequenzen. Als ausgewiesener Kenner konnte Prof. Dr. Rohe somit einen guten und sehr umfangreichen Überblick über die salafistische Szene geben. Dabei referierte er sowohl über die Ursprünge als auch über die Erscheinungsformen von Salafismus. In einem weiteren Referat legte Frau Dr. Christine Nischler-Leibl, Leiterin der Stabsstelle im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, dar, welche Bemühungen der Staat zur Radikalisierungsprävention unternimmt.
Der ehemalige bayerische Landesbischof Pfarrer Johannes Friedrich beschäftigte sich beim 28. Bubenreuther Colloquium mit dem interreligiösen Verhältnis von Juden und Christen. Unter dem Thema "Nachbarn, Freunde oder Geschwister Juden und Christen in Deutschland im Jahr 2015" sprach er u.a. über seine Erfahrungen, die er während seiner langjährigen Tätigkeit als Probst in Jerusalem und später dann als Landesbischof gemacht hatte. Dabei verwies er darauf, dass ein respektvoller Umgang nicht zuletzt aufgrund der jahrhundertealten gemeinsamen Geschichte unbedingt geboten sei.
Das 27. Bubenreuther Colloquium vom 25. Januar 2014 stand ganz unter dem Zeichen des Medienwandels. Über die damit verbundenen „Chancen und Risiken“ referierte Dr. Hans-Dieter Beck, Leiter der Verlagsgruppe C.H. Beck. Er verwies dabei darauf, dass sich die Medienlandschaft im Allgemeinen, aber auch der Buchmarkt im Speziellen in den vergangenen Jahren grundlegend verändert habe. Dies führe in vielerlei Hinsicht zu Problemen, aber auch neuen Entwicklungsmöglichkeiten. Diese zu erkennen und vorauszusehen sei daher mehr denn je für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens entscheidend.
„Scheitert der Euro, scheitert Europa!? – Wie die Krise unsere Demokratie verändert.“ lautete das Thema des 26. Bubenreuther Colloquiums. Stefan Müller, CSU-Bundestagsabgeordneter, Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, sprach dabei insbesondere über die Entscheidung des Deutschen Bundestages zur Zustimmung zum Euro-Rettungsschirm. Anhand dieser diskutierte er die sich verändernden Abläufe im politischen Entscheidungsprozess und die damit verbundenen Auswirkungen auf die parlamentarische Arbeit.
Beim 25. Bubenreuther Colloquium referierte Dr. Albert Schmid, ehemaliger Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, über das Thema „Migration und Integration als Herausforderung und Chance“. In seinen Ausführungen wies Schmid u.a. auf die Geschichte von Flucht und Vertreibung hin. Vor diesem Hintergrund diskutierte er die gesellschaftlichen Perspektiven, die Migration bieten könne. Gleichzeitig verwies er auf die erheblichen Anstrengungen, die für eine gelungene Integration erforderlich seien.